Montessori-Heilpädagogik und Inklusion
Schon bei der ersten Begegnung mit der Montessori-Pädagogik erkannte unser Stifter, der Kinderarzt Professor Hellbrügge, dass hier unentdeckte und deswegen nicht genutzte heilpädagogische Chancen verborgen sind. Es stellte sich dann heraus, dass die wesentlichen Grundlagen dieser Pädagogik auf der "physiologischen Erziehung der Idioten" des großen französischen Psychiaters Edouard Séguin beruhen. Diese Erkenntnis führte dazu, dass neben der international verbreiteten Montessori-Pädagogik ausschließlich für nichtbehinderte Kinder in München die Montessori-Heilpädagogik für mehrfach und verschiedenartig behinderte Kinder eingeführt wurde. 1968 eröffnete Prof. Hellbrügge den ersten inklusive Montessori-Kindergarten im Kinderzentrum München.
Einzeltherapie:
Bei der Montessori-Einzeltherapie werden die Tätigkeiten des "praktischen Lebens" der Mutter so vertraut gemacht, dass sie z. B. den ganzen Haushalt für ihr Kind erfolgreich einsetzen kann. Hier geht es um Tätigkeiten wie Spülen, Waschen, Putzen usw. In der Montessori-Heilpädagogik werden behinderte und nichtbehinderte Kinder in Kindergarten und Schule gemeinsam (inklusiv) erzogen, weil jedes Kind selbst lernt: das eine etwas schneller, das andere etwas langsamer. Das Nebeneinander und Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern - auch verschiedenartig behinderten Kindern - ermöglicht es, dass das stärkere dem schwächeren Kind hilft.
Um diese neuen Erkenntnisse zu verbreiten, richtete Frau Margarete Aurin internationale Lehrgänge für Montessori- Heilpädagogik ein. Diese wurden inzwischen von Teilnehmern aus 40 Nationen besucht und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass neben der Montessori-Pädagogik von München aus die Montessori- Heilpädagogik verbreitet wurde.
Für Säuglinge und Kleinkinder wurde aus Séguins Konzept eine multisensorische Entwicklungstherapie erarbeitet, die neue Chancen für schwerbehinderte (z.B. taube) Kinder bietet.
Anerkennung
Die Montessori-Heilpädagogik fasziniert selbst gestandene Montessorianerinnen wie Margot Waltuch aus New York. Mario Montessori, der Sohn Maria Montessoris, schrieb 1971 in das Gästebuch von Professor Hellbrügge: "Piu che una speranca, è una promessa" - nicht mehr nur eine Hoffnung, sondern bereits ein Auftrag.
Die Verbindung mit der Associatione Montessori Internationale wurde 1997 erneut bestätigt durch ein Abkommen zwischen Frau Renilde Montessori, Generalsekretärin der AMI, und Professor Hellbrügge.
Erfahren Sie mehr zu Inklusion in unseren internationalen Lehrgängen in Montessori-Pädagogik und Montessori-Heilpädagogik.